Spüren Fische Schmerzen?
Die Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) hat zu diesem Thema zwei Gutachten angefordert, eines aus der Biologie, eines aus der Philosophie. Beide stimmen darüber überein, dass Fische Schmerzen spüren.
Aus biologischer Sicht ist nach Helmit Segner die Datenlage relativ eindeutig, da das einzige Datum gegen ein Schmerzzuschreibung der fehlende Neokortex ist. Da es aber genügend andere Daten zu Berücksichtigen gibt, aber genügend Homologien zum neuronalen Korrelat von Schmerzen im Menschen gibt, ist die Schlussfolgerung, dass Fische in der Lage sind, Schmerzen zu spüren:“In conclusion, the overall balance of evidence from the available published information indicates that fish or at least some fish species have the capability to experience pain.“ (Segner, p. 78)
Der Philosoph Markus Wild geht auf über 150 Seiten äußerst detailliert auf die Gründe ein, Fischen Schmerzfähigkeit zuzuweisen, und lehnt alle äußerst begründet, extrem klar, und ausreichend detailliert ab. Beide Gutachten lassen wenig Spielraum für Gegner der Schmerzempfindlichkeit von Fischen, und weißen zudem auf die beträchtlichen ethischen Auswirkungen dieser Erkenntnis hin: Ein Großteil des Fischfangs und -konsums, der Fischzucht -verarbeitung, und -haltung wären demnach nicht moralisch zu rechtfertigen.
Beide Gutachten sind frei als Download erhältlich.
Das biologische Gutachten von Helmut Segner findet sich hier (englische Sprache):
http://www.ekah.admin.ch/fileadmin/ekah-dateien/dokumentation/publikationen/EKAH_Band_9_Fish__Englisch__V2_GzA.pdf
Das philosophische Gutachten von Markus Wild findest sich hier (auf deutsch):
http://www.ekah.admin.ch/fileadmin/ekah-dateien/dokumentation/publikationen/EKAH_Band_10_Fische_Inhalt_V2_Web.pdf