Carol Adams mit Vortrag „The Sexual Politics of Meat“ in Wien (26. November 2015)
Carol J. Adams (USA), eine der weltweit führenden Ökofeministinnen, wird in Wien ihren international berühmten Vortrag "The Sexual Politics of Meat" halten. Ihr gleichnahmiger Bestseller (1990 erschienen) kommt im Herbst 2015 in der 25-jährigen Jubiläumsausgabe auf den Markt. Das Buch wurde in viele Sprachen übersetzt. Adams thematisiert darin auf eindrückliche Weise die oft ähnlichen Unterdrückungsmechanismen, die gegen Frauen und Tiere angewendet werden. Beiden liegen patriarchale Denkmuster zugrunde.
Adams zentrale These ist, dass Tiere von den gegenwärtigen westlichen Kulturen zu „abwesenden Referenten" (absent referents) gemacht werden. Ihre Fragmente begegnen uns überall, besonders in Fleisch und anderen tierischen Produkten, aber die lebenden tierischen Subjekte sind in dieser Interaktion nicht mehr erkennbar: sie wurden objektifiziert (also ihrer Subjektivität enteignet und zu Objekten gemacht), fragmentiert (in Teile zerlegt und als ganze Subjekte unsichtbar gemacht) und konsumiert (als Produkte, in deren Logik sie Mittel zum Zweck sind und keinen eigenen inhärenten, von menschlichen Nutzungsinteressen unabhängigen Wert haben).
Diese Unterdrückungsstruktur gegenüber Tieren hat Ähnlichkeit mit der Unterdrückung und Gewalt gegenüber Frauen. Adams verbindet also Ideen der feministischen Ethik und der Tierethik in einem intersektionalistischen Ansatz der Kritik. Es wäre eine emanzipatorische Praxis, abwesende Referenten in Diskursen, Bildern und Interaktionen sichtbar zu machen. Dies kann über antisexistische und antispeziezistische Praktiken etwa beim Erstellen von Texten, Filmen usw. und in einer gelebten veganen Kultur geschehen.
Der Vortrag findet auf Englisch statt (26.11.2015, 18 Uhr ct, Hörsaal B, Veterinärmedizinische Universität Wien, Veterinärplatz 1; Anfahrt: U1 bis Kagraner Platz, dann 2 Stationen mit der Strassenbahn 25 bis Donaufelderstrasse/Veterinärmedizinische Universität).
Eintritt frei!
(jbs)
The Sexual Politics of Meat: A Feminist-Vegetarian Critical Theory explores the relationship between patriarchal values and meat eating by interweaving the insights of feminism, vegetarianism, animal defense, and literary theory. The New York Times called it “a bible of the vegan community”. This October, a twenty-fifth anniversary edition will be published by Bloomsbury.
Adams argues that male dominance and animals’ oppression are linked by the way that both women and animals function as absent referents, and that feminist theory logically contains a vegan critique…just as veganism covertly challenges patriarchal society. Patriarchy is a gender system that is implicit in human/animal relationships.
The concept of “the absent referent" means that behind every meal of meat is an absence: the death of the animal whose place the meat takes. The absent referent separates the meat eater from the animal and the animal from the end product. The function of the absent referent is to keep our "meat" separated from any idea that she or he was once an animal, to keep something from being seen as having been someone, to allow for the moral abandonment of another being. Adams shows how a process of objectification, fragmentation, and consumption enables the oppression of animals so that animals are rendered being-less through technology, language, and cultural representation.
The talk will be given in English (26.11.2015, 6.15 pm, Lecture Hall B, Veterinärmedizinische Universität Wien, Veterinärplatz 1; Directions: U1 to Kagraner Platz, then two stops with tramway 25 to Donaufelderstrasse/Veterinärmedizinische Universität)
No entrance fee!
(jbs)