Stellungnahme zu den Angriffen auf die Berliner Landestierschutzbeauftragte

Hintergrund und aktuelle Entwicklungen
Wir haben aus der Presse erfahren, dass Dr. Kathrin Herrmann, Landestierschutzbeauftragte in Berlin und langjähriges Mitglied von Minding Animals Germany, offensichtlich jüngst von ihrem Dienst freigestellt wurde. Soweit wir wissen, wurde ihr jedoch, entgegen falscher Medienberichte, nicht gekündigt. Es besorgt uns, dass die Information über die Freistellung womöglich gezielt an die Medien weitergegeben wurde. Am Mittwoch (26.02.2025) berichteten der rbb und der Tagesspiegel (Alexander Fröhlich) über die Freistellung – unter anderem suggerierten sie die Kündigung und zitierten „unter der Hand“ zugespielte, unklare und rufschädigende Anschuldigungen.
Aus früheren Gesprächen mit Kathrin wissen wir, dass sie Mitte Januar vier Abmahnungen erhielt, die ihrer Meinung nach unbegründet sind. Sie klagt derzeit dagegen.
Was können die Mitglieder von Minding Animals und die interessierte Öffentlichkeit tun?
Die Attacken gegen das Amt der Landestierschutzbeauftragten und Frau Dr. Herrmann behindern den Tierschutz in Berlin. Inhaltliche Diskussionen um Tierschutz und um geeignete Maßnahmen (etwa im Taubenschutz) dürfen nicht als Diskussion um eine Personalie maskiert werden. In der Medienberichterstattung sollten alle Perspektiven und Standpunkte, auch die von Frau Dr. Herrmann, auch wenn sie dem CDU-geführten Justizresort unangenehm sind, offen genannt und diskutiert werden. Frau Dr. Herrmann sollte, wenn ihre Arbeit kritisiert wird, Gelegenheit zur Gegendarstellung haben. Ziel ist ein sachlicher und wissenschaftlich fundierter Austausch, der zu Lösungen im Sinne der Tiere führt.
1. Politiker:innen kontaktieren
Es sollten gezielt Berliner Politiker:innen angesprochen werden, die sich für den Tierschutz einsetzen. Es gilt, ihnen klarzumachen, dass sie sich öffentlich positionieren sollten.
2. Tierschutzorganisationen mobilisieren
Tierschutzorganisationen sollten informiert und aufgefordert werden, Druck auf die Verantwortlichen auszuüben und die Öffentlichkeit über die Hintergründe des Streits zu informieren.
3. Den rbb und den Tagesspiegel direkt anschreiben
Die Berichterstattung des rbb und des Tagesspiegels enthält falsche Informationen. Es sollte eine Klarstellung erfolgen und eine objektive und faire Berichterstattung eingefordert werden. Der rbb Artikel von Sabine Müller vom Juli 2024 (https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/07/berlin-tierschutzbeauftragte-budget-debatte-um-posten.html) erschien uns bereits damals als tendenziös und leitete die öffentliche Debatte ein, die letztlich zur aktuellen Situation führte.
4. Unabhängige Journalist:innen informieren
Es ist wichtig, dass die Lage der Dinge differenziert diskutiert wird. Wer Journalist:innen kennt, die objektiv berichten, sollte sie bitten, sich zu informieren und den Fall aufzugreifen.
5. Petition unterschreiben
Unter folgendem Link kann eine Petition für die Rückkehr von Dr. Kathrin Herrmann in den Dienst als Landestierschutzbeauftragte unterschrieben werden:
https://innn.it/dr-kathrin-herrmann-im-dienst-behalten-als-landestierschutzbeauftragte-berlin